Wenn früher jemand Sätze wie „Bist du aber groß geworden!“ sagte, dann lächelte ich zwar meist brav, begann aber je älter ich wurde innerlich mehr und mehr mit den Augen zu rollen. Das war so ein typischer Schwippschwager-Urgroßtanten-Spruch, bevorzugt mit einem kräftigen Kniff in die kindlichen Pausbäckchen. Und wenn dann noch das große Wie-Schnell-Sie-Groß-Werden-Bedauern dazu kam, war es an der Zeit das Weite zu suchen, ehe man sich inmitten von emotional geladenen Erwachsenen befand, die darüber sinnierten wie schnell die Zeit vergeht. Ich selbst hätte vermutlich am liebsten ein bisschen beschleunigt, denn groß und erwachsen werden, das wollte ich unbedingt!
Und was soll ich sagen, am Wochenende feierten wir die Einschulung von Pixi und ich selbst hatte ziemlich häufig den Gedanken, wann ist sie bitte so groß geworden? Gefühlt ist sie doch erst im letzten Jahr in die Krippe gekommen! Aber nein – die harten Fakten belegen, dass das nun schon 5 Jahre her ist. Ich fühle mich innerlich wie eine runzlige, alte Tante. Kinder, wo ist die Zeit geblieben? Wenn früher jemand sagte „Warte ab bis du Kinder hast, dann vergeht die Zeit noch schneller“, nahm ich das hin. Naja, was man sich da in seinem sentimentalen Bregen als Mutter so zusammenreimt, von wegen die Zeit vergeht schneller, wird schon passen. Nun, nach vielen Jahren, verstehe ich es. Denn ja, gefühlt vergeht die Zeit einfach schneller. Das erste Jahr rast an einem vorbei – greifen, drehen, robben, krabbeln, sitzen, laufen. Die nächsten Jahre rennen hinterher und zack – sind sie in der Schule.
Was beim Mini schon ein emotionales Ding war, haut mich bei Pixi jetzt nochmal mehr von den Socken. Nie wieder Kita. Diese Institution ist einfach weg. Was uns 5 Jahre lang fast täglich begleitet hat, ist einfach nie wieder. Und ja, das ist hart. Für mich sehr hart. Denn diese Zeit dort war einfach großartig! Und jetzt kommt die Schule – die nächste große Instanz, die uns nun doch eine Weile länger beschäftigen wird. Und trotz des Trauerns um die schöne, behütete Kitazeit freue ich mich darauf. Denn ich weiß, wie sehr es Pixi hier gefallen wird. Sie ist wissbegierig, möchte lieber schon gestern als heute lesen und rechnen und beschwert sich, wenn es keine Hausaufgaben gibt. Mal schauen, wie lang der Enthusiasmus hält!
Ich wünsche mir für sie, dass sie so gut gelaunt in der Schule bleibt und den Spaß am Lernen behält. Dass sie neue Freunde findet und tolle Lehrerinnen hat, die ihre Neugier stillen können. Ich wünsche ihr eine wundervolle Grundschulzeit, an die sie sich auch als Erwachsene noch gern erinnert, so wie ich mich an meine.