Gestern war ein großer Tag für Pixi, denn nach vielen Wochen des Wartens war er endlich da – ihr Geburtstag! Hallelujah, sechs Jahre! Sechs Jahre voller Freude, Herausforderungen, Glück, Verzweiflung, Lachen und Weinen. Und dem immensen Drang, stets mit einer neunmalklugen Antwort das letzte Wort haben zu müssen.
Dass Pixi eine andere Persönlichkeit hat als Mini, stellte sich schon früh heraus. Sie war im ersten halben Jahr ruhig, fast schon erschreckend pflegeleicht. Und dann entdeckte sie ihren eigenen Willen. Den hat sie bis heute nicht verloren, was ich durchaus begrüße! Allerdings führen wir manchmal Diskussionen, das hätte ich mir nicht träumen lassen.
Pixi weiß genau was sie will und lässt auch jeden wissen, wenn ihr etwas nicht passt. Sie ist wild, laut, frech und behauptet sich so auch durchaus gegen ältere Kinder. Sie saugt alles auf wie ein Schwamm, merkt sich alles – vor allem auch das, was sie besser schnell vergessen sollte. Sie ist lustig und empathisch, wenn es jemandem schlecht geht, will sie helfen. Manchmal tut es schon fast ein bisschen weh, wenn dieses kleine große Mädchen neben dir steht und sagt „Ich helf dir, Mama. Dann kannst du dich ausruhen. Du brauchst das nicht alleine machen.“ Das ist eine Eigenschaft, die auch der Mini in Perfektion beherrscht.
Niemand bringt mich manchmal so sehr an meine Grenzen, wie Pixi. Es gibt Tage, da möchte ich gern einfach gehen, weil dieses Mädchen mich mit ihren – zugegebenermaßen pfiffigen – Argumenten in den Wahnsinn treibt. Manchmal, da erkenne ich mehr von mir in ihr, als mir lieb ist. Und dann, wenn wir beide nach viel Wut und Getöse wieder auf dem Boden der Tatsachen sind, kommt sie zu mir, kuschelt sich an mich und sagt „Mama, wir wollten uns doch nie wieder streiten“
Heute war dann ein weiterer, wichtiger Tag – die Schuleingangsuntersuchung stand an. Auch dieser Tag wurde seit langen Wochen herbeigesehnt. Ich hatte keine Zweifel daran, dennoch ist es beruhigend auch vom Arzt eine Einschätzung zu bekommen – Pixi wird dieses Jahr eingeschult! Die nächsten Monate werden also sehr, sehr lang und begleitet von täglichen Fragen, wie viele Tage es noch sind bis zur Einschulung. Und dann, dann haben wir plötzlich zwei Schulkinder. Das ist irgendwie ziemlich verrückt. Und ziemlich schön.
