Lange gab es hier nicht viel anderes als Updates und Adventskalender, fürs neue Jahr habe ich mir vorgenommen das wieder etwas zu ändern. Dieser Blog war in meiner ersten Schwangerschaft so wichtig für mich, mein kleines Tagebuch. Zugegeben, ein öffentliches Tagebuch, aber es machte mir einfach unheimlich viel Spaß hier meine Gedanken aufzuschreiben. Im Nachhinein das alles nochmal zu lesen, sich an die Zeit zurück erinnern. Gerade jetzt, wo die Schwangerschaft nicht so den Fokus hat den ich ihr gern geben würde, wünsche ich mir oft wieder mehr Zeit für den Blog zu finden. Um alles irgendwie für später festzuhalten.
Fakt ist aber, dass mir dafür irgendwie oft die Zeit fehlt. Die Updates, die mir sonst an den Abend über die Tastatur fluppten sind nun teilweise über Wochen gespeicherte Entwürfe, die ich irgendwann wieder aufnehme. Das Minikröhnchen bestimmt meinen Tagesablauf. Ich stehe mit ihm gemeinsam auf und nicht selten liege ich einfach platt auf dem Sofa, wenn er im Bett ist. Er ist wundervoll momentan, ich genieße die Zeit sehr. Aber nebenbei gibt es eben auch noch den Haushalt und mein kleines Gewerbe, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Und all das in der Gesamtheit ist für mich aktuell irgendwie doch recht viel.
Zugegeben, ich bin etwas verwöhnt. Über Weihnachten und den Jahreswechsel waren wir auf Usedom, wo natürlich auch ganz viel Zeit mit Oma und Opa angesagt war. Ich musste mich um nichts im Haushalt kümmern, hatte meine Nähmaschinen schweren Herzens zuhause gelassen und meine einzige Sorge war es, dass ich bitte auch ein bisschen Zeit mit meinem Baby haben wollte. Es war toll, auch mal über den Tag Zeit für mich zu haben. Es war toll, dass das Minikröhnchen nicht nur mich als Bezugsperson hatte sondern auch David und eben die Großeltern. Und jetzt sind wir wieder im Alltag, zurück in den eigenen vier Wänden. Es ist ebenso schön, dass der Mini nun wieder seinen gewohnten Rhythmus hat, wir wieder „unsere Zeit“ haben. Aber es ist eben auch wieder eine ganz andere Nummer, dass ich nun wieder Haushalt und Co nebenbei wuppen muss.
Einige werden sich nun sicher denken, dass ich übertreibe. Dass ich mich mal nicht so anstellen sollte, immerhin sei ich ja nur schwanger und nicht krank. Und so schwer kann es ja nicht sein, nebenbei noch ein bisschen Haushalt zu erledigen. Klar, ich bin nicht krank. Ich bin heilfroh, dass die Schwangerschaft so super verläuft. Dennoch komme ich an meine Grenzen, kann mich nicht mehr so bewegen wie ich gern würde und von meiner Kondition will ich gar nicht erst anfangen. Und auch der Haushalt ist nicht ganz so einfach zu erledigen, wenn das Minikröhnchen gerade nachdem frisch gesaugt wurde herausfindet, dass man auf dem Stuhl stehend die Blumenerde auf dem Boden verteilen kann. Oder auf die Idee kommt, den Inhalt des Mülleimers im Bad in die Waschmaschine zu füllen. Die bekommt er inzwischen übrigens mit Leichtigkeit auf. Genau wie die Toilette, in der schon Schnuller und andere Dinge versenkt wurden.
Ihr seht? Das hier ist schwanger den Haushalt erledigen auf Level 2. Und der Endgegner lässt sich immer wieder neue Dinge einfallen, mit denen er mich in den Wahnsinn treiben kann. Und ein Wort ging ihm dabei im Übrigen noch immer nicht über die Lippen. Seine komplette Energie verbraucht das Duracell-Kröhnchen dafür den ganzen Tag zu laufen, Dinge zu tun die er ausdrücklich nicht darf und sich köstlich zu amüsieren, wenn Mama ihn mit einem „Oh neeeein!“ entdeckt. Aber böse sein kann sie trotzdem nicht, wie denn auch? Dieser unschuldig-stolz-glückliche Gesichtsausdruck, der ist einfach göttlich. Zum dahin schmelzen!
Dieser kleine Wirbelwind, er hält mich mächtig auf Trab. Aber er hält mich ebenso fit, sofern man in meinem Zustand noch von Fitness reden kann. Egal wie anstrengend es im Moment ist Vorallem mit dem, was neben dem Mini nebenher läuft, dieser kleine Mensch zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Und wenn ich dann nach dem getanen Haushalt mit ihm spiele oder Bücher angucke, dann kann ich mir einfach nichts schöneres vorstellen. Nichts in der Welt ist wichtiger als er, als unsere gemeinsame Zeit. Und wenn das Pixikröhnchen da ist, soll diese Liebe ja angeblich nicht geteilt sondern verdoppelt werden. Wie soll mein hormonbelasteter Körper das bitte aushalten? Vermutlich werde ich explodieren und eine rosanen Endorphin-Wolke hinterlassen. Mit Glitzer.
Apropos rosa und Glitzer, wir schauen uns jetzt Guardians of the Galaxy Vol. 2 an, solang das Minikröhnchen uns lässt. Denn in schätzungsweise einer Stunde wird dieser kleine Mensch friedlich schnorchelnd zwischen uns liegen. Unsere Nächte sind seit ein paar Wochen wieder etwas, sagen wir, neu geordnet. Irgendwann nachts wird der Mini wach und kommt mit zu uns ins Bett. Und wisst ihr was? Ich genieße es!