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Dass die Eifel nicht ewig mein Zuhause sein würde, war mir eigentlich schon immer klar. Immerhin kam man hier als „Fremde“ an und auch wenn sich die ersten Freundschaften recht schnell entwickelten, ist es immer noch etwas anderes, als die Freunde, die man schon seit der Grundschule oder gar der Kinderkrippe hat. Und auch die weite Entfernung zur Familie, die anfangs als große Freiheit galt, wurde irgendwann doch zu einem gemeinen Laster. Besonders das letzte Jahr zeigte mir nur allzu oft, wie gern ich wieder etwas näher in die Heimat wollte. Dass es nun allerdings doch so schnell gehen würde, hatte ich mir vor ein paar Monaten nicht träumen lassen.

Die ganze Sache kristallisierte sich langsam heraus, als meine Cousine mich im letzten November besuchen kam. Schon der Besuch von Tina im Oktober, hatte tiefe Wunden in mir aufgekratzt. Warum war ich nur so weit von all den Menschen, die ich liebe weggezogen? Im November fiel dann also irgendwann der Satz „Warum kommt ihr nicht nach Hamburg?“ Ja, warum eigentlich nicht? Ich könnte Tina und viele andere Freunde wesentlich öfter sehen. Ich wäre innerhalb von 3,5 Stunden auf Usedom, das lohnt sich schon mal für ein Wochenende. Und auch David wollte zurück. Warum eigentlich nicht? Ich sah mich nach Stellen um, der Markt war definitiv gegeben. Die Bewerbungen wurden wurden vorbereitet und Anfang Januar wurden die ersten verschickt. Und so machte ich den ersten Schritt, in einen neuen Lebensabschnitt.

Letzten Montag fuhr ich dann für eine Woche nach Hamburg. Noch ein paar Initiativbewerbungen persönlich abgeben und am Mittwoch hatte ich ein Vorstellungsgespräch inklusive Probearbeiten in der Nähe von Hamburg. Am Donnerstag waren alle Bewerbungen verteilt und ich bereitete mich mental auf mein Wochenende mit Tina vor. Freitag Morgen – ich sortierte und packte gerade alle meine Sachen zusammen – klingelte mein Handy. Hamburger Vorwahl, das schien mir nichts ungewöhnliches. Es war die Firma, bei der ich erst Mittwoch mein Vorstellungsgespräch hatte. Und nach diesem Anruf war irgendwie alles anders. Ganz anders. Unerwartet anders. Aber sehr gut anders.

Nun sitze ich hier am Rechner. Es ist Montag, der Himmel bewölkt und man hat so gar keine Lust etwas zu machen, geschweige denn irgendwo hinzufahren. Ich werde mich trotzdem gleich mit einem lachenden und natürlich auch einem weinenden Auge auf den Weg machen nach Hamburg. Denn ab morgen werde ich dort anfangen zu arbeiten. Dass das Wochenende bei Tina ins Wasser gefallen ist, könnt ihr euch sicher denken. Noch am Freitag nahm ich einen Zug nach Hause, David holte mich von Köln ab und wir verbrachten ein schönes, wenn auch seltsames Wochenende miteinander. An dieses Gefühl, dass man sich nur noch alle zwei, drei Wochenenden sieht werde ich mich wohl vorerst wieder gewöhnen müssen. Dennoch ist es, so wie es jetzt gekommen ist, sehr gut finde ich. Ich haben einen Job in der neuen, alten Heimat Norddeutschland. Jetzt fehlt nur noch eine Wohnung. Und natürlich David. Aber ich bin jetzt einfach mal ganz optimistisch und hoffe, dass auch das alles recht schnell funktionieren wird.

Wer hätte gedacht, dass eine Woche in Hamburg so viel verändern kann? Ich nicht.

Sarah

Hi, ich bin Sarah. Ich bin von Herzen Mama vom Mini- und Pixikröhnchen, sehne mich aber hin und wieder nach Zeit nur für mich. Ich bin ein unruhiger Kreativkopf, muss und möchte mich immer beschäftigen. Ich liebe es zu nähen, zu backen und zu reiten, aber auch mal nichts zu tun.

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