Vielleicht könnt ihr euch erinnern, dass ich Cora zum Geburtstag zwei Karten für Bülent Ceylan geschenkt hatte. Am 15.11.2013 war es dann auch endlich soweit und Cora konnte ihren langhaarigen Liebling live sehen^^
Schon auf Arbeit war Cora relativ aufgeregt und die letzten 1,5 Stunden waren für sie wohl kaum auszuhalten. Ständiges „Rabbitsniffing“ machte mich darauf aufmerksam, dass sie vor Anspannung fast zu platzen schien. Dann kam der langersehnte Arbeitsschluss und somit ging das Warten in die heiße Phase! Denn obwohl die Veranstaltung erst um 20.00 Uhr begann, machten wir uns schon um 17.00 Uhr auf in Richtung Trier. Auf dem Weg dorthin quatschten wir über dies und das und so verging die Zeit zur Trier Arena wie im Flug. Nun ging es darum, einen Parkplatz zu finden. Natürlich waren direkt vor der Arena schon alle Plätze besetzt und hektisch fuhr ich durch die Seitenstraßen immer auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz. Man muss dazu sagen, in solchen Sachen bin ich ein Hypochonder^^ Nach einer Weile fanden wir dann irgendwo im Trierer Nirgendwo und wo man niemals damit gerechnet hätte ein paar Parkeinweiser, die uns freundlich in Richtung eines Parkdecks für die Trier Arena lotsten. Im Internet hatten wir vorher extra nach Parkplätzen dort geguckt, aber nirgendwo war die Rede vom Parkdeck, was schon irgendwie sehr arm ist wie ich finde.
Wir parkten also das Auto auf dem Deck und sahen schon von weitem, dass es relativ schwierig werden würde sich tatsächlich in die erste Reihe zu boxen, was eigentlich unser Ziel war. Doch dank Coras Windigkeit schlängelten wir uns tatsächlich noch bis an die Eingangstür! Dort angekommen warteten wir noch eine gute dreiviertel Stunde, bis wir rein durften. Und natürlich öffnete die Tür genau so, dass ich direkt dahinter stand. Mit ein bisschen Dreistigkeit und Biss drängelte ich mich jedoch etwas weiter nach rechts und schlüpfte vorbei an nörgelnden Menschen in den Eingangsraum, wo Cora mir schnell noch das Ticket zusteckte bevor ich sie im Menschenwirrwarr verlor. Cora schubste sich relativ weit nach vorne durch, ihrer Körpergröße und -fülle sei Dank schien das auch niemanden zu stören. Als ich dann auch an der Kontrolle vorbei war hängte ich mich an die große Menschentraube, die sich den Weg nach unten zu den Sitzplätzen bahnte. Schnell fand ich Cora, die wie ein aufgeregtes Eichhörnchen nach mir Ausschau hielt und mich erst sah, als ich direkt neben ihr stand. Wir hatten es zwar nicht in die erste Reihe geschafft, aber immerhin in die dritte und wir beschlossen, dass man von dort aus ja eh viel besser sehen könnte als aus der ersten. Nun hieß es wieder warten. Ganze 1,5 Stunden saßen wir nur auf den Plätzen und warteten. Einmal ging ich schnell zu einem Verkäufer und holte uns Brezeln & Käsebrötchen und Cora sorgte für Getränke. Ansonsten bewegten wir uns nicht weg, die Angst dass die Plätze dann weg wären war zu groß. In der Wartezeit begutachteten wir schon mal die verschiedenen Merchandise-Artikel, die auf den Leinwänden angepriesen wurden und Cora verliebte sich direkt in den „Wuschelhasitürk“, einen kleinen Hasen mit langen Haaren und Bart als Schlüsselanhänger.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien an den Leinwänden ein Countdown, der von fünf Minuten runterzählte. Die Menge wurde aufgeregt und man hörte von überall „Gleich gehts loooos!“ Auch Cora hielt es kaum noch auf ihrem Platz und ich hörte nur ständig „Sarah, ich raste gleich aus!“ Dann stand der Countdown auf 0 und ein fantastisches Intro begann. Die Musikauswahl war einfach perfekt und passte zur Spannung in der Arena. Die aufblinkenden Spots sorgten dafür, dass man nicht wirklich viel sehen konnte. Aber eines konnte schließlich jeder sehen, wie der Bülent sich durch den Bühnennebel auf die Bühne begab. Alle rasteten nun wirklich komplett aus und Cora schrie in Höhen, die ich selbst ihr nie zugetraut hatte. Bülent rannte – wie man es aus seinen Intros kennt – von einer Bühnenseite auf die andere und heizte dem Publikum ordentlich ein. Mit Erfolg natürlich! Bevor das richtige Programm startete, versuchte er das Publikum „kennenzulernen“ sofern man das bei einem so großen Publikum eben konnte. Er fragte wer von wo kam, ob Nord, Ost, Luxemburg oder sonstwo. Natürlich weigerte Cora sich strikt sich bei der Frage „Sind Ossis dabei?“ zu melden… Weib… Ein besonderes Highlight für ihn war natürlich der „Trierische Volksfreund“ (das ist der Name einer Zeitung hier bei uns), über den er sich natürlich gut amüsierte. Und somit hatten auch wir unseren Spaß :) Das Programm war gut gemischt mit dem „echten Bülent“ und natürlich seinen Charakteren, den sogenannten Kreatürken die alle in Form der jeweiligen Kostüme in Käfige gesperrt waren. Ein Klassiker, den denke ich jeder kennt war natürlich die Anneliese die schon allein durch ihr Markenzeichen, dem Quietschen für Lacher sorgte. Zum Ende hin gab Bülent Ceylan sogar noch zwei Lieder zum Besten, was zumindest für mich eine totale Überraschung war da ich das Programm noch nie bis zum Ende gesehen hatte. Aber hätte ich es gesehen, hätte ich wahrscheinlich live auch nicht dermaßen Gänsehaut gehabt. Es war einfach nur schön und besonders die Ballade war so konträr zu seinem Metal-Image und eben dadurch auch umso schöner.
Für mich – und ich denke auch für Cora – war dieses Erlebnis etwas, was wir so schnell sicher nicht vergessen würden. Wiederholungsbedarf? Selbstverständlich! Wer sein Publikum so gut im Griff hat und selbst Banalitäten zu einem echten Gag machen kann, der muss einfach gemocht werden!
„Saaraaaah, ich raste gleich aus!!!“
„Oh Gott, wann kommt er nur endlich?“
„Hat der Vorhang da gerade gewackelt?“
Man, war das ein Erlebnis! Ich werde es in meinem ganzen Leben niemals vergessen. BÜÜÜÜLENT CEYLAAAAN! WUSCHELHASITÜRK! ROCKnROLL \m/