Nachdem es ein paar Tage etwas still war hier, komme ich heute nun dazu den Bericht zum 7. Monat zu schreiben. Dieser war nach langer Zeit geprägt von Heißhunger und rein emotional bisher der schlimmste. Aber was genau alles dazu gehört hat, könnt ihr im Monatsbericht lesen :)
25. SSW
In der 25. SSW stand der große Blutzuckerbelastungstest an, über den ich ja bereits berichtet hatte. Glücklicherweise ist dort ja alles unaufällig gewesen. Dafür wurde meine Krankschreibung wegen den vorzeitigen Kontraktionen um 2 Wochen verlängert. Nachdem ich eine neue Packung Magnesium aus der Apotheke geholt hatte, machte ich noch einen Abstecher zum Rossmann, eigentlich nur um ein paar Gutscheine einzulösen. Dann kam ich an dem Regal mit Süßigkeiten vorbei und deckte mich ordentlich mit Schokolade und anderen Süßigkeiten ein. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Schokolade, mal kann ich sie essen aber nie wirklich viel. Aktuell hatte ich aber so einen Heißhunger darauf, dass ich mich in der Hinsicht absolut nicht beherrschen konnte.
Abgesehen von diesen Attacken achtete ich in dieser Woche wieder mehr auf meine Ernährung. In den letzten Wochen hatte ich nach der Arbeit meist keine Lust noch etwas zu kochen, schon gar nicht für mich allein. Daher gab es dann meistens abends nur Brot, ebenso mittags auf Arbeit. Nun, da ich tagsüber zuhause war begann ich auch wieder ab und an frisch zu kochen, was mir unheimlich gefehlt hatte. Das ging allerdings auch nur, wenn nicht gerade irgendwas zog und zerrte, dann legte ich mich direkt aufs Sofa. Trotz des Heißhungers hatte ich in der 25. SSW etwas Übelkeit, da schien wohl jemand einen Wachstumsschub zu haben.
Und wie groß das Mini-Kröhnchen inzwischen war, konnte man nun auch deutlich sehen. Denn durch die Bauchdecke boxten sich nicht nur Ellbogen, Fuß und Hand, man konnte sogar schon sehen wie er sich drehte und wälzte! Dann wölbte sich der Bauch einmal von links nach rechts, irgendwie war das total verrückt. Aber dran gewöhnt, dass der Bauch sich plötzlich und ohne Vorwarnung ausbeult, habe ich mich dann doch erstaunlich schnell.
26. SSW
Anfang der 26. SSW bekam ich die Laborergebnisse von der Probe, die am Tag des Blutzuckertest genommen wurde. Hier war alles unauffällig, so dass ich erneut zum Arzt gehen sollte um eine weitere Probe machen zu lassen. Auch diese war allerdings unauffällig, so dass es für die vorzeitigen Wehen keine Ursache durch Bakterien oder sonstiges gab. Inzwischen waren diese allerdings auch schon besser geworden. Ich hatte meine tägliche Dosis Magnesium erhöht und lag quasi den ganzen Tag auf dem Sofa, ich merkte dass mir das momentan einfach gut tat.
Mitte der Woche gab es dann einen kleinen Hieb, die Arbeit rief an um mir mitzuteilen, dass ich fortan im Krankengeld lag. Buff. Wie konnte das sein? War sowas nicht erst nach 6 Wochen fällig? Ich telefonierte mit der AOK und später mit dem Arzt, es schien alles richtig so zu sein. Da ich bereits im Februar und März längere Zeit krankgeschrieben war und hier ebenfalls die Schwangerschaf als Grund galt, konnte die Krankenkasse die Zeiträume zusammen ziehen. Super. Die Arbeit wollte auch quasi sofort wissen, ob ich in der kommenden Woche wieder arbeiten könnte, da sie dementsprechend die Abrechnung machen müssten. Ich fand mich als kleines Häufchen Elend auf dem Sofa. Abends telefonierte ich mit meinem Arzt und wir kamen zu dem Schluß, dass ich ab der nächsten Woche erstmal arbeiten sollte. Würde es nicht gehen, würde es ein Beschäfigungsverbot geben.
Einen Tag später gab es die Nebenkostenabrechnung unserer alten Vermieterin, die mir wieder die Tränen in die Augen steigen ließ. Ich rief David an, total verzweifelt und heulte ihm die Ohren voll. Ja, emotional gesehen war diese Woche wohl die schlimmste überhaupt. Ich wusste nicht, wie ich das alles schaffen sollte. Fehlendes Gehalt, hohe Nebenkosten und eigentlich wollte ich doch Rücklagen für die Zeit mit Elterngeld anlegen. Es war mir irgendwie alles zu viel zur Zeit.
27. SSW
Das nächste emotionale Tief bahnte sich bereits in der darauf folgenden 27. SSW an. Ich war absolut empfindlich und sehr schnell gereizt, mein Nervenkostüm hatte so gut wie keinen Bestand. Davon bekam leider auch David viel zu oft etwas zu spüren, was mir im Nachhinein natürlich immer sehr Leid tat. Immerhin wurde in dieser Woche wurde unser Stubenwagen abgeholt und wir deckten uns noch ein bisschen mit Baby-Krams ein. Es war schön, sich langsam auf das Mini-Kröhnchen vorzubereiten und es Stück für Stück immer mehr in unserer Wohnung einziehen zu lassen. Innerhalb kürzester Zeit hatte David den Stubenwagen aufgebaut, der nun erstmal das Wohnzimmer zierte – immerhin sollten auch die Katzen sich an den Anblick gewöhnen :D
Ab Dienstag ging ich wieder arbeiten, was auch recht gut funktionierte. Entgegen meiner Sorgen schlug mir niemand den Kopf ab und alle im Team nahmen sehr viel Rücksicht. Meine Abteilungsleitung setzte sich sogar dafür ein, dass ich jeden Tag etwas früher gehen konnte. Als die Chefin Eis verteilte, sagte sie ich solle ruhig öfter Pausen machen, wenn es mir nicht gut ginge. Es war ein komisches Gefühl, so von allen umsorgt zu werden, ich mag das eigentlich gar nicht. Aber es tat mir auch gut zu wissen, dass niemand es mir übel nahm, wenn ich kürzer trat.
Beim Einkaufen konnte ich fortan so gut wie nie an einer Wassermelone vorbei gehen. Denn davon konnte ich mich quasi rund um die Uhr ernähren! Umso frustrierender, dass wir am Wochenende in 2 Läden keine Wassermelone fanden, im 3. Geschäft einfach vergaßen danach zu sehen und dann auch noch ein 4. ansteuern mussten. Aber immerhin hatte ich dann meine Wassermelone :D Auch sonst war ich verrückt nach Obst. Die Erdbeeren im Garten, Weinbergpfirsiche, Weintrauben – alles hätte ich in mich schaufeln können.
28. SSW
In der 29. SSW gab es wehentechnisch einen Rückschlag. Und was für einen. Inzwischen hatte sich das ganze durch Magnesium und Schonung gut gefestigt. Ich ging wieder arbeiten und es ging mir gut damit. Dann kam Freitag. Ich musste nachmittags zur Werkstatt, da ich eigentlich nur mein Licht vorne links und meine Bremslichter erneuern lassen wollte. Kein Problem, sagte mir der Typ am Telefon vorher. Als ich dann da war, 20 Minuten durch den Rossmann watschelte und dann eigentlich wieder mein Auto abholen wollte, nörgelte einer der Mechatroniker mich voll, dass ja nicht das Bremslicht gewechelt werden müsse sondern der Scheinwerfer vorne. Ich erklärte auch ihm nochmal, was genau gemacht werden sollte. Er sagte, er wüsste nicht warum das Bremslicht nicht funktioniert, denn da ginge ja gar nichts. Das könne ja keine Birne sein. Ich sagte ihm, dass ich das ja eben auch nicht wüsste und genau aus dem Grund hier sei. Ja, er würde gerne das Auto hier behalten. Er müsse sich das mal angucken und morgen kann ich es abholen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich schnappte mir meine Sachen aus dem Auto und ging 1,5 km bei brütender Hitze und nicht ein bisschen Wind zu Fuß nach Hause. In Balerinas. War super für meine Füße, die mir absolut schmerzten als ich zuhause ankam. Die Kombination volle Blase, auf der Trampolin gesprungen wurde und dadurch leicht gehetzte Gangart taten ihr übriges. Zuhause fand ich mich eine halbe Stunde lang mit unangenehm krampfenden Wehen auf dem Sofa wieder. Ich hätte heulen können. Ich sah mich schon im Krankenhaus, heute Nacht, einsam und allein vor mich hin weinend und diese Angst, dass etwas passiert. Denn David blieb an diesem Wochenende in der Eifel. Nach einer halben Stunde hatte sich das ganze zum Glück normalisiert und es ging mir auch emotional besser.
Neben den Wehen, die seither zum Glück nicht mehr so schlimm waren, wurden auch die Bewegungen vom Mini-Kröhnchen immer heftiger. Langsam bin ich in der Phase angekommen, wo man auch mal mitten in der Nacht wach wird, weil sich jemand Platz machen möchte. Das alien-ähnliche Wölben des Bauches wurde auch noch extremer. Inziwschen ist auch seine Lage manchmal etwas unangenehm, da hakt dann gerne mal ein Fuß oder eine Hand irgendwo, wo sie absolut nicht schön ist. Mit ein bisschen Ärgern lässt sich das Problem dann aber meist lösen :D
Und das war er, der 7. Monat voller Turbulenzen und extrem geprägt von Gelüsten. Bisher der wohl schlimmste Monat der gesamten Schwangerschaft, würde ich meinen. Aber es war nicht alles schlecht. Es gab auch viele schöne Momente, wie zum Beispiel der kurze Besuch meiner Eltern. Auch, wenn auch diese leider unter meiner Übellaunigkeit leiden mussten. Drückt mir die Daumen, dass der 8. Monat etwas besser wird :D Immerhin stehen nun nur noch 8 Arbeitstage auf dem Plan, da ich heute und morgen frei habe. Und dann? Dann ist Urlaub, der sich nahtlos an meinen Mutterschutz anschließt. Noch 8 Arbeitstage. Das ist absolut verrückt. Aber ich freue mich sehr auf diese Zeit :)
Zu guter Letzt nun noch die Sammlung der Bauchbilder aus dem 7. Monat. Irgendwie sieht das Ausmaß des Bauches von Hose zu Hose unterschiedlich aus. Aber im Prinzip wird gut erkennbar, dass dort das Mini-Kröhnchen wächst und ich nicht nur zu viel gegessen habe :D
Die Grafiken aus dem Titelbild stammen übrigens von www.flaticon.com, gestellt von Freepik und gibt es dort unter der Creative Commons BY 3 Lizenz.